Vorsicht vor einem „Urlaubsherz“ durch Alkohol, Stress und Snacks, warnt Kardiologe
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Für die meisten Menschen ist ein Urlaub eine Zeit, in der sie die Zügel lockern können. Die Getränke fließen in Strömen und gesundes Essen wird gegen fettige Snacks ausgetauscht. Es ist in Ordnung, sich ein wenig gehen zu lassen, aber hüten Sie sich vor einem „Urlaubsherz“, warnt der Kardiologe Menno Baars.
Das sogenannte Holiday-Heart-Syndrom, vom englischen Holiday Heart Syndrome, ist eine Erkrankung, bei der es zu Herzrhythmusstörungen kommt. Im Urlaub passiert das zwar oft, aber das muss nicht sein. Grundsätzlich kann es immer passieren, wenn man etwas mehr locker lässt als normal. Baars, Kardiologe an der HartKliniek, hat es auch während der Coronazeit, während der Feiertage und an Silvester gesehen.
Ein „Urlaubsherz“ hat mehrere Ursachen. Das Syndrom steht also im Zusammenhang mit Stress. „Stress im Urlaubstrubel ist ganz normal. Ein Urlaub ist aufregend, man muss alles organisieren und hat vielleicht Angst, dass man es nicht richtig macht“, erklärt Baars gegenüber Metro .
Der größte Übeltäter ist Alkohol und insbesondere Rauschtrinken. „Man ist es nicht gewohnt, täglich Alkohol zu trinken und plötzlich dreht man durch und trinkt relativ viel für sich selbst. Bei dem einen kann das bei vier Gläsern Bier der Fall sein, bei dem anderen bei zwanzig Gläsern Bier, es kommt darauf an, was man gewohnt ist.“
Koffein ist der zweite „Übeltäter“ bei diesem Syndrom, und auch die Ernährung spielt eine Rolle. „Wenn man Alkohol trinkt, isst man oft etwas Fettiges dazu. Eine Pommes, ein Bitterbal und abends dann noch ein Spiegelei. Kurzum: eine nette Party.“
Diese Party sei nicht ohne Risiken, warnt Baars, denn es könne zu Herzrhythmusstörungen kommen. Es gibt etwa dreißig verschiedene Arten von Arrhythmien, aber diejenige, die beim Holiday-Heart-Syndrom am häufigsten auftritt, heißt Vorhofflimmern. Dies wird im Volksmund auch als Busenwerfen bezeichnet.
Baars: „Dadurch gerät der Herzrhythmus durcheinander und ein elektrischer Impuls schießt mit hoher Geschwindigkeit durch beide Herzvorhöfe. Dies geschieht mit einer Frequenz von 300 Schlägen pro Minute. Glücklicherweise wird diese blitzschnelle Frequenz auf dem Weg zu den beiden Herzkammern gebremst, sodass die durchschnittliche Herzfrequenz am Handgelenk im Ruhezustand bei etwa 70 Schlägen pro Minute liegt, bei geringer Anstrengung aber oft immer noch bei 150 bis 200. Bei so einer hohen Herzfrequenz kann uns ganz schön übel werden.“
Begleitet wird das Urlaubsherzsyndrom laut Baars unter anderem von einem schnellen und unregelmäßigen Puls, einem nervösen und unangenehmen Gefühl in der Brust, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust und Schwindel. Dieses Gefühl kann zehn Sekunden, aber auch Stunden anhalten.
„Manche Menschen spüren davon allerdings nur wenig“, sagt der Kardiologe. „Wenn man ansonsten körperlich und menschlich gesund ist, sportlich ist, viel Sport treibt und mitten im Leben steht, dann kann es sein, dass man es hat, ohne es zu merken. Das ist ärgerlich, denn dann hat man überhaupt keine Vorwarnung.“
Das Syndrom macht keine Unterschiede. Es kann sowohl jungen als auch alten Menschen passieren. „Das ist auch eine echte Gefahr, denn junge Leute sind oft nicht auf der Hut. Sie denken, sie wären unsterblich. In dieser Gruppe kommt es auch oft vor, dass, ‚sehr cool‘, viel getrunken wird.“
Ein Herz reagiert darauf empfindlicher als ein anderes. „Die Details dazu kennen wir noch nicht. Menschen, die weniger gut in der Lage sind, Stress abzubauen, reagieren wahrscheinlich empfindlicher darauf.“
Nicht jedem ist bewusst, dass er oder sie unter einem „Ferienherz“ leidet. Und was es noch schwieriger macht: Die Rhythmusstörungen treten oft erst später auf. „Also nicht so sehr am Abend, wenn man Spaß hat. Da wird viel getrunken, es macht großen Spaß und sonst ist alles in Ordnung. Aber am nächsten Tag, wenn man aufwacht, und bei manchen Menschen auch noch später, können diese Herzrhythmusstörungen auftreten.“
Er fährt fort: „Das ist tückisch, denn man kann es nicht direkt mit dem in Verbindung bringen, was man in der Nacht zuvor getan hat. Woher kam es? Schließlich könnten wir 24 Stunden weiter sein.“
Wie gefährlich ist ein „Ferienherz“ wirklich? Baars: „Man kann dabei ohnmächtig werden. Das ist gefährlich, wenn man hinter dem Steuer sitzt oder auf einer Klippe steht, um ein schönes Foto zu machen. Der Zustand selbst ist aber nicht sofort tödlich. Man stirbt nicht beim ersten Mal daran.“
Wenn Sie häufiger darunter leiden, sollten Sie besonders vorsichtig sein. „Dann kann es zu Blutgerinnseln im Herzen kommen, zu Blutgerinnseln und allen möglichen Leiden.“ Bei sehr häufigem Auftreten kann es schließlich zu Herzversagen kommen.
Es könnte sich also um den Beginn einer „Kaskade des Elends“ handeln. „Wenn man nicht aufhört, Alkohol zu trinken, kann es allmählich zu einem großen Problem werden. Dann kann es lebensbedrohlich werden.“
Manchmal kann das Urlaubssyndrom sogar spontan auftreten, ohne dass Sie Alkohol trinken. „Das Herz gewöhnt sich daran und wird empfindlicher. Der Herzvorhof wird größer und weiter, und dann kann ein elektrischer Impuls leichter verloren gehen und hin und her springen.“
Er führt weiter aus: „Bei jungen Menschen und bei Menschen, die noch nie ein Problem mit dem Herzen hatten, sind die Herzvorhöfe klein. Aber jedes Mal, wenn eine solche Rhythmusstörung auftritt, wird das Herz von innen stark belastet und es schiebt sich sozusagen immer weiter auf.“
Wenn Sie glauben, dass Sie möglicherweise an einer Urlaubsherzkrankheit leiden, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. „Warten Sie einfach ab, denn meist verschwindet es von selbst. Trinken Sie viel Wasser und vermeiden Sie Stress.“
Sie müssen nicht sofort die 112 anrufen, aber ein Besuch bei Ihrem Hausarzt kann nicht schaden. Laut Baars ist es gut, es zumindest zu registrieren. „Dann kann die Diagnose gestellt werden. Vorgewarnt ist gewappnet.“
Sollte es erneut passieren, sollten Sie laut Kardiologe unbedingt einen Arzt aufsuchen. „Und überlegen Sie es sich dreimal, bevor Sie Alkohol trinken.“
Wie man einem Urlaubsherz vorbeugen kann, scheint offensichtlich. Vermeiden Sie möglichst Alkohol, fettreiche Speisen und Stress. Aber Baars versteht, dass Sie im Urlaub etwas entspannter leben möchten als sonst. „Ein Moment der Entspannung ist okay, man hat ja hart gearbeitet. Aber ich rate immer: Wenn man etwas trinkt, trinkt danach auch ein Glas Wasser. Natürlich muss man trotzdem aufpassen, dass man nicht zwanzig Bier kippt. Aber wenn man zwischendurch ein Glas Wasser trinkt, trinkt man auch weniger.“
Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber vermeiden Sie Stress so weit wie möglich. „Versuchen Sie einfach, sich wirklich zu entspannen. Lassen Sie das Leben über sich kommen und zu Ihnen kommen.“
Und schließlich sollten Sie ein wenig auf Ihre Essgewohnheiten achten, rät er. „Versuchen Sie einfach, normal zu essen, auch im Urlaub. Essen Sie nur zu Hause oder gehen Sie in gute Restaurants und essen Sie nicht nur Snacks.“
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Metro Holland